
Eutiner Festspiele vor großer Herausforderung
Geschäftsführer schildern den Mitgliedern des Fördervereines der Festspiele die aktuelle Situation.
Der Blick auf die Festspielsaison 2024 mit Einweihung einer neuen Tribüne sowie auf die Veranstaltungen in diesem Jahr standen im Mittelpunkt einer Versammlung des Fördervereines der Eutiner Festspiele. Zu der kamen am Mittwoch, 26. April 2023, mehr als 30 Mitglieder in das Casino der Oberst-Herrmann-Kaserne.
Die Festspiele seien sehr optimistisch, dass die neue Tribüne rechtzeitig bis zur Saison 2024 fertig sein werde. Aktuell lägen die Bauarbeiten im Zeitplan, berichtete Geschäftsführer Falk Herzog in der Versammlung, die von der Vereinsvorsitzenden Monika Magiera geleitet wurde.
2022 einer der erfolgreichsten Spielzeiten
2022 gehöre mit fast 40.000 Besuchern zu den erfolgreichsten Spielzeiten in der Geschichte der Eutiner Festspiele, sagte Herzog weiter. Die Aufführungen der Oper seien zu 80 Prozent, die des Musicals zu 82 Prozent und die der Konzerte zu 86 Prozent ausgelastet gewesen, und das obwohl die Pandemie noch eine Rolle gespielt habe und es zu Corona-Ausfällen im Ensemble gekommen sei.
Da die Seebühne in diesem Jahr nicht genutzt werden könne, gebe es eine „Brückenlösung“, setzte Herzog fort. Statt großen Produktionen auf der Seebühne werde es 20 Veranstaltungen in der Opernscheune geben, verteilt über den Zeitraum von Mai bis Oktober.
Kosten verhinderten große Konzerte
Die Idee, einige große Konzerte auf dem Parkplatz am Schloss zu organisieren, sei fallen gelassen worden: Die Kosten für Bühne, Technik und die gesamte Infrastruktur hätten sich nach Corona teilweise verdreifacht. Solche Ausgaben seien selbst bei ausverkauften Konzerten nicht zu decken gewesen.
Doch auch der mit dem Tribünenbau verbundene Verzicht auf große Produktionen in diesem Jahr sei für die Eutiner Festspiele eine Herausforderung: Ihre Einnahmen bestünden zu 80 Prozent aus dem Verkauf von Eintrittskarten, 20 Prozent der Kosten würden durch Zuschüsse der öffentlichen Hand gedeckt. Vor diesem Hintergrund wirkten sich fehlende Einnahmen aus Kartenverkäufen bei den Festspielen stärker aus als bei anderen Kultureinrichtungen, die in einem höheren Maß mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden.
Die für das operative Geschäft der Festspiele zuständige Geschäftsführerin Anna-Luise Hoffmann gab einen Überblick zu den dieses Jahr geplanten Veranstaltungen. Es sei der Versuch, mit 20 Angeboten auf der Studiobühne in der Opernscheune mit 200 Zuschauerplätzen ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Die Palette reiche von Konzerten mit Klassik, Jazz und Folklore sowie Kabarett und Comedy über Lesungen, Theater, unterhaltsame Vorträge bis hin zu einem Musikmärchen für die ganze Familie.
Gute Zusammenarbeit
Mit Blick auf den Förderverein lobte Falk Herzog eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Der Verein sei für die Festspiele nicht nur eine finanzielle Hilfe, sondern auch eine ehrenamtlich organisierte Basis im Umfeld.
Auf diese Funktion ging auch der Eutiner Bürgervorsteher Dieter Holst ein: Der Förderverein bewirke, dass die Eutiner Festspiele „in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden“, wie es Holst formulierte. Und es sei wichtig, dass die Festspiele nicht nur durch ihre Veranstaltungen wahrgenommen werden.
Der Bürgervorsteher erinnerte außerdem an die Entschlossenheit der Stadt, den Bau der neuen Tribüne unter allen Umständen bis zum Jahr 2024 abzuschließen. Dabei hätten die Stadtvertreter auch „dramatischen Anstrengungen“ in Kauf genommen.
Mitgliederzahl gestiegen
Die Vorsitzende des Fördervereines, Monika Magiera, zog ein rundum positives Fazit für den Förderverein. Die Zahl der Mitglieder sei von 243 auf 253 gestiegen, alle vom Verein geplanten Veranstaltungen hätten stattgefunden. In diesem Jahr gehört ein Ausflug zu einer Theateraufführung in Lübeck im Juli zu den Angeboten für die Mitglieder.